Mittwoch, 21. August 2013

Jetzt ist es klar: Wahlwerbung in Gießen nimmt entscheidenen Ausgang auf die kommende Landtagswahl

Wie eine Blitzumfrage von unserer Meinungsforschungsabteilung GiMoPo-Opinion spontan ergeben hat, lassen sich die Gießener Bürger weitestgehend bei ihrer Wahlentscheidung von Wahlplakaten beeinflussen. Von 10 im Seltersweg befragten Bürgern gaben 7 an, sie würden beinahe täglich auf ihrem Weg durch die Stadt die Wahlplakate betrachten und sich für die Partei mit den schönsten Fotos von Politikerinnen und Politikern oder mit den einprägsamsten Wahlversprechen entscheiden.
besser als einfältig
und ungerecht...
Bei den weiblichen Wahlberechtigten liegt eindeutig Jörg-Uwe Hahn ganz vorne. Besonders auch sein fescher Spruch „Vielfalt. Gerechtigkeit. Hahn“ begeistert, weil – so eine potenzielle Wählerin – es den Menschen hinter dem Foto so sympathisch, weltoffen und nett erscheinen lässt. „Jemand mit solchen sinnvollen Forderungen muss unbedingt in der Regierung unseres Bundeslandes beteiligt sein. Alles andere wäre einfältig und ungerecht. Das will doch bestimmt niemand“.


"Ja" zu Hessen - will etwa jemand
Hessen abschaffen?
Gleich an zweiter Stelle im Beliebtheitsranking steht ein Plakat des amtierenden Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit der Aufschrift „JA zu Hessen“. Damit, so die einhellige Meinung der Befragten, kann man als Hesse nur übereinstimmen und man hat als Befürworter seines Bundeslandes kaum eine andere Wahl als sein Kreuzchen bei der Landtagswahl auf die Liste der CDU zu setzen. „Ja wo kommen wir denn hin, wenn wir eine andere Partei als die CDU wählen würden, die womöglich unser schönes Bundesland abschaffen will oder sich zumindest nicht so offen zu Hessen bekennt, wie es die CDU tut“, sagte eine Bürgerin, die wir befragt haben, als sie minutenlang auf dem Mittelstreifen in der Südanlage vor einem dieser Plakate stand und es eingehend auf sich wirken lies.

Auf die Frage, ob sie ohne die Wahlplakate eine andere Partei wählen würden, beantworteten dies 5 Befragte mit einem Ja.
Ebenso entscheidend wie das Foto eines Politikers und ein kesser Spruch auf einem Wahlplakat sei auch noch die Menge der Plakate. Parteien, die nahezu alle Straßenränder und Mittelstreifen in der Innenstadt zuhängen, scheinen eine größere Chance zu haben, mehr Stimmen bei der nächsten Wahl zu bekommen. Wie die Analyse unserer Umfrage ergeben hat, gibt es einen proportionalen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Wahlplakate einer Partei und des Stimmenanteils der letzten Sonntagsumfrage. Für kleinere Parteien empfiehlt GiMoPo-Opinion daher in den nächsten Tagen das Aufstellen weiterer Plakate.
nach oben noch viel Platz
Das Ordnungsamt der Stadt Gießen teilte uns auf telefonische Anfrage mit, dass besonders an Laternen der Bereich zwischen 3,5 und 6 Metern in den meisten Straßen noch weitestgehend frei ist. Gerade für Parteien, die im Moment weniger beliebt sind und sich in den letzten Tagen durch Plakatschändungen betroffen sahen, empfiehlt es sich, Plakate in dieser Höhe aufzuhängen.
Die Umfrage hat noch zu einem weiteren interessanten Ergebnis geführt: Etwa jeder zweite Arbeitnehmer kommt seit Eröffnung des Wahlkampfes morgens im Schnitt 15 Minuten später an die Arbeit, „weil das morgendliche Studium der Wahlplakate für einen politisch interessierten und pflichtbewussten Bürger in Zeiten des Wahlkampfes genauso wichtig ist wie die Lektüre einer Tageszeitung“, gab uns eine engagierte Bürgerin zu verstehen, als sie mit ihrem Auto im Schiffenberger Weg vor einer plakatierten Straßenlaterne stehen blieb und den kompletten morgendlichen Berufsverkehr aufhielt. Ein Polizeisprecher gab uns telefonisch die Auskunft, dass alle Wahlberechtigten durchaus in den Wochen vor einer Wahl das Recht haben, vor jedem Wahlplakat mit ihrem Pkw zu halten, egal wo.

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